Dienstag, 28. Mai 2013

Rezension eBook: Flesh Gothic

Das eBook konnte mich zuerst einmal durch sein überaus starkes Cover überzeugen, das tatsächlich sehr gelungen ist, die Warnung des Verlags tat sicherlich das Übrige. Gekauft, heruntergeladen, gelesen.

Was erwartete mich mit Flesh Gothic, zuerst einmal laut Cover ein Thriller, wenn das auch etwas daneben gegriffen ist, denn als Thriller würde ich das Ganze nun definitiv nicht bezeichnen. Extreme Horror, wie der Verlag es auch nannte, würde da schon besser passen. Flesh Gothic fängt ungewöhnlich an, ich war ein wenig irritiert und dachte zuerst das war ein Fehlkauf. Gute Werbung, aber nichts dahinter, doch ich irrte. Edward Lee überzeugte mich tatsächlich nicht nach Seite Eins oder Zwei, es dauerte doch fast schon dreißig oder waren es gar fünfzig Seiten, ehe ich gebannt war und mich dem Text hingab. Warum das so war, will ich gleich noch erörtern. Zuerst aber ein wenig zum Inhalt.

Auf einem Luxusanwesen kommt es zu einem grausamen Massenmord, vieles davon kommt gar nicht an die Öffentlichkeit, da der Mörder zum einen selbst unter den Toten weilt und die Frau des Mörders dafür einiges Geld in die Hand nimmt. Sie ist reich und weiß, wie sie das Geld einsetzen muss. Der Reichtum scheint offenkundig von ihrem Mann zu stammen, der verstorben ist, und dieser hat es wohl durch geschickten Einsatz vermehrt. Doch nicht nur das, in dem Luxusanwesen hat er eine Pornofirma untergebracht, dort wurden Pornos, auch sehr harter Gangart, gedreht. Reicht das schon? Nein, denn ist der Mörder tatsächlich tot? Das soll unter anderem eine Gruppe übersinnlich begabter Menschen herausfinen und ein Journalist. Um genau zu sein, weiß eigentlich nur er, dass Reginald Hildreth, zumindest nach der Meinung seiner Frau, noch am Leben ist. Pornos, da wäre ich schon beim nächsten Thema, denn explizit in seiner Wortwahl ist Edward Lee mehr als einmal und zuerst war mir das beinahe schon zuviel. Doch je mehr sich die Geschichte entwickelt, desto klarer wurde mir, dass es gut so ist.

Nun will ich meine Frage aufgreifen, warum mich Edward Lee erst einmal beinahe als Leser verloren hatte, nach Seite Eins und Zwei. Die Story fing mir zu verworren an, da geschahen Dinge, die keinen Sinn ergaben, das hat sich dann bei Seite dreißig noch nicht geänbdert, zugegeben, aber genau da setzte mein Interesse ein. Was hat es alles mit dem auf den ersten Seiten gelesenen auf sich, wer ist der Mann und die Frau dort? Und wie kam es dazu. Schnell wurde ich dann eingeholt von der Ermittlungsgeschichte und hier vermute ich meinte jemand zu denken es sei ein Thriller. Das dem nicht so ist, sollte hoffentlich klar sein, Thriller Fans könnten gar enttäuscht sein ob der Obszönitäten und der gruden Handlung.

Die Warnung des Verlags, die mich auf Edward Lee brachte, konnte das Buch annähernd erfüllen. Wie immer ist da natürlich eine größere Dosis Marketing dabei und es ist doch weniger extrem als erwartet. Dennoch, für Horroreinsteiger, für schwache Nerven, für leicht Erschreckbare, ist Flesh Gothic nicht geeignet, nicht einmal im Ansatz.

Am Ende bleibt es für mich positiv. Da ist eine gute Geschichte, starke Charaktere, Überraschungen und Ideen, die mich begeistert haben. Das ich länger als gewohnt gebraucht habe um mich mit der Geschichte und dem Schreibstil von Edward Lee anzufreunden schreibe ich dem ungewönhlichen Thema zu. Vielleicht auch, weil ich mit einer anderen Erwartung an das Buch herangegangen bin aufgrund der Ankündigung. Nun denn, ich kann es am Ende in jedem Falle dem Horrorfan empfehlen, der ein außergewöhnliche Geschichte mag, die sexuell eindeutig und explizit ist, die aber darüber hinaus noch wirklich mehr zu bieten hat.


Informationen:
Flesh Gothic
Edward Lee
bei Amazon 4,99€

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