Dienstag, 28. Mai 2013

Horror: Special Effects

Ok, zugegeben, der Titel dieses Posts lässt hoffen es gehe um Filme des Genres, ich will gleich im ersten Satz aber klar stellen: Darum geht es nicht! Aber ich wollte Lust darauf machen den Post trotzdem zu lesen, denn es geht um die Special Effects oder sollte ich sagen um Blut, abgetrennte Körperteile, Splatter aller Art. Das lockt mehr? Sicherlich.

Als Autor in diesem Genre werde ich zu häufig schnell abgestempelt, da geht es mir ähnlich wie es wohl viele kennen die sagen "Ja ich schaue Horrorfilme." Sehr häufig höre ich dann zumindest irgendwas von krank, viel zu blutig, das kann doch keinen Spaß machen, ist ja ekelhaft, und so weiter und so fort. Das dem so ist, weiß der Fan, der Nicht-Fan wird sich umschauen und sagen er sei doch tolerant, solange es kein Horror ist.

Braucht es diese Special Effects, ohne die mancher Horrorfilm nicht das wäre was er eben ist, in einer Horrorgeschichte, einem Horrorbuch? Auch hier kann ich sofort Dutzende Beispiele aufzeigen, die es klar stellen, es geht auch ohne. Natürlich. Doch es geht eben auch mit. Für mich ist es immer wieder spannend zu erfahren wie unterschiedlich Leser mit diesem Thema umgehen, da gibt es aus meiner Sicht nicht den "Einen" oder auch nicht die "Eine", da gibt es, so glaube ich, einen kunterbunten Haufen unterschiedlichster Facetten die es zu betrachten gilt. Es gibt Leser die das vollkommen ablehnen, zum einen, weil sie sich wirklich davor Ekeln, zum anderen aber auch, weil sie es subtiler, indirekter wollen. Die Angst muss sich auf anderem Wege, und nicht als Angst vor dem banalen Tod, einschleichen. Das dies geht beweisen zahlreiche Autoren in ihren Werken, aber es gibt auch die Gegenstimme. Da ist sicherlich der extreme Splatterfan an erster Stelle zu nennen. Es darf ruhig auch richtig explizit sein, er will auch das Knacken der Knochen lesen können und nicht nur ahnen, dass dies so sein könnte. Blut darf fließen und spritzen, Gedärme dürfen sichtbar werden. All dies will er lesen.

Und ist das richtig? Nun ich denke ja, denn die Geschmäcker sind nunmal verschieden und wer das Lesen will sollte auch die Möglichkeit bekommen, wer das nicht Lesen will, der muss es nicht tun. So einfach kann das sein. Ich persönlich lese beides gerne. Es ist mir ein Bedürfnis mich durch die verschiedensten Subgenres des Horrors zu lesen und das nicht nur, weil ich selbst schreibe.

Rezension eBook: Flesh Gothic

Das eBook konnte mich zuerst einmal durch sein überaus starkes Cover überzeugen, das tatsächlich sehr gelungen ist, die Warnung des Verlags tat sicherlich das Übrige. Gekauft, heruntergeladen, gelesen.

Was erwartete mich mit Flesh Gothic, zuerst einmal laut Cover ein Thriller, wenn das auch etwas daneben gegriffen ist, denn als Thriller würde ich das Ganze nun definitiv nicht bezeichnen. Extreme Horror, wie der Verlag es auch nannte, würde da schon besser passen. Flesh Gothic fängt ungewöhnlich an, ich war ein wenig irritiert und dachte zuerst das war ein Fehlkauf. Gute Werbung, aber nichts dahinter, doch ich irrte. Edward Lee überzeugte mich tatsächlich nicht nach Seite Eins oder Zwei, es dauerte doch fast schon dreißig oder waren es gar fünfzig Seiten, ehe ich gebannt war und mich dem Text hingab. Warum das so war, will ich gleich noch erörtern. Zuerst aber ein wenig zum Inhalt.

Auf einem Luxusanwesen kommt es zu einem grausamen Massenmord, vieles davon kommt gar nicht an die Öffentlichkeit, da der Mörder zum einen selbst unter den Toten weilt und die Frau des Mörders dafür einiges Geld in die Hand nimmt. Sie ist reich und weiß, wie sie das Geld einsetzen muss. Der Reichtum scheint offenkundig von ihrem Mann zu stammen, der verstorben ist, und dieser hat es wohl durch geschickten Einsatz vermehrt. Doch nicht nur das, in dem Luxusanwesen hat er eine Pornofirma untergebracht, dort wurden Pornos, auch sehr harter Gangart, gedreht. Reicht das schon? Nein, denn ist der Mörder tatsächlich tot? Das soll unter anderem eine Gruppe übersinnlich begabter Menschen herausfinen und ein Journalist. Um genau zu sein, weiß eigentlich nur er, dass Reginald Hildreth, zumindest nach der Meinung seiner Frau, noch am Leben ist. Pornos, da wäre ich schon beim nächsten Thema, denn explizit in seiner Wortwahl ist Edward Lee mehr als einmal und zuerst war mir das beinahe schon zuviel. Doch je mehr sich die Geschichte entwickelt, desto klarer wurde mir, dass es gut so ist.

Nun will ich meine Frage aufgreifen, warum mich Edward Lee erst einmal beinahe als Leser verloren hatte, nach Seite Eins und Zwei. Die Story fing mir zu verworren an, da geschahen Dinge, die keinen Sinn ergaben, das hat sich dann bei Seite dreißig noch nicht geänbdert, zugegeben, aber genau da setzte mein Interesse ein. Was hat es alles mit dem auf den ersten Seiten gelesenen auf sich, wer ist der Mann und die Frau dort? Und wie kam es dazu. Schnell wurde ich dann eingeholt von der Ermittlungsgeschichte und hier vermute ich meinte jemand zu denken es sei ein Thriller. Das dem nicht so ist, sollte hoffentlich klar sein, Thriller Fans könnten gar enttäuscht sein ob der Obszönitäten und der gruden Handlung.

Die Warnung des Verlags, die mich auf Edward Lee brachte, konnte das Buch annähernd erfüllen. Wie immer ist da natürlich eine größere Dosis Marketing dabei und es ist doch weniger extrem als erwartet. Dennoch, für Horroreinsteiger, für schwache Nerven, für leicht Erschreckbare, ist Flesh Gothic nicht geeignet, nicht einmal im Ansatz.

Am Ende bleibt es für mich positiv. Da ist eine gute Geschichte, starke Charaktere, Überraschungen und Ideen, die mich begeistert haben. Das ich länger als gewohnt gebraucht habe um mich mit der Geschichte und dem Schreibstil von Edward Lee anzufreunden schreibe ich dem ungewönhlichen Thema zu. Vielleicht auch, weil ich mit einer anderen Erwartung an das Buch herangegangen bin aufgrund der Ankündigung. Nun denn, ich kann es am Ende in jedem Falle dem Horrorfan empfehlen, der ein außergewöhnliche Geschichte mag, die sexuell eindeutig und explizit ist, die aber darüber hinaus noch wirklich mehr zu bieten hat.


Informationen:
Flesh Gothic
Edward Lee
bei Amazon 4,99€

Mittwoch, 8. Mai 2013

Dunkle Treppen - Ankündigung

Es freut mich sehr, dass ich nun doch eher unerwartet eine kleine, aber feine eBook Reihe vorstellen kann, Dunkle Treppen. Dunkle Treppen wird jeweils genau eine Kurzgeschichte von mir enthalten und ein- bis zweimonatlich erscheinen. Mit dem klaren Ziel der monatlichen Veröffentlichung. Die Kurzgeschichten in Dunkle Treppen werden natürlich aus diversen Subgenres des Horrors kommen, einfach weil ich es wichtig finde jedem dieser Subgenres eine Plattform zu bieten, aber auch weil ich gerne in verschiedenen Subgenres schreibe und auch lese.
Die erste Ausgabe von Dunkle Treppen ist für den September geplant, weitere Ausgaben werden dann im Oktober/November folgen. Mit der ersten Ausgabe wird es dann auch zugleich eine weitere schöne Sache geben, die erste Ausgabe wird kostenlos angeboten werden. Also einmal Gruseln ohne Zusatzkosten.

Ich halte hier in meinem Blog auf dem Laufenden. Weitere Informationen zu den ersten Geschichten aus Dunkle Treppen werden in den nächsten Wochen folgen, inklusive einer ersten Reihe an Ankündigungen wie die Geschichten heißen und was darin passieren wird.

Rezension eBook: Zwischenstopp

Bei Zwischenstopp handelt es sich um eine Sammlung an Kurzgeschichten aus dem Bereich Horror. Dies ist als solches schon einmal genau mein Ding und deswegen freut es mich, dass ich dieses eBook erworben habe.

Zwischenstopp enthält neun Kurzgeschichten die ich zuerst einmal schon rein thematisch als Sammelsurium bezeichnen will, weil sie teilweise sehr unterschiedliche Horrorstile enthalten und auch an sich unterschiedlich sind. Das gefällt mir persönlich sehr, mag andere aber eventuell abschrecken. Dennoch ich mag es und halte das für den richtigen Weg bei einer Anthologie.

Mit Zwischenstopp startet die Anthologie auch, Zwischenstopp ist eine erzählerisch gut voranschreitende Geschichte mit einem guten und wie ich finde durchaus interessanten Höhepunkt. Was mir ein wenig an der Story fehlte war die wirkliche Tiefe. Viele Dinge waren inhaltlich gut, doch an Tiefe mangelte es mir. Mit der zweiten Story triff die Autorin dann aber meinen Nerv. Voll und Ganz. Ein Nerd wird, durch ein Spiel, mehr oder minder zu etwas anderem. Die Geschichte Frau Hegel weiß, was zu tun ist hält neben dem Mann von Frau Hegel und der Absurdität vor allem aber Frau Hegel parat. Grandios. Das leere Buch schließt sich Frau Hegel an. Ok, das ist vermutlich schlecht gelaufen für Das leere Buch. Denn an sich mag ich die Idee hinter dieser Kurzgeschichte ganz enorm. Nach Frau Hegel ist die Geschichte aber ein wenig zu schwach. Winterblut macht das wieder wett. Sehr subtil, doch dann sehr direkt. Gute Kurzgeschichte mit der nötigen Tiefe. Die Gartenpforte macht die Anthologie dann zu einem echten Highlight. Aus meiner Sicht dürfte diese Geschichte so ziemlich die Beste in diesem eBook sein. Sie allein genügt mir um eine Kaufempfehlung aussprechen zu können. Schlicht und ergreifend Perfekt.
Das Der perfekte Cocktail es da nur schwer haben kann war klar, nach dem Höhepunkt der Anthologie aufzutauchen ist auch ein undankbarer Platz. Doch genau diese Geschichte gehört an diesen Platz. Denn sie ist eben komplett anders. Jede Menge Witz steckt in Der perfekte Cocktail und macht damit den guten Anschluß an die vorangegangene Geschichte. Zwei weitere Geschichten Am Anfang und am Ende und Die Treppe runden dann diese Anthologie ab, bis die Geschichte zum Ausklang kommt Willkommen in Crystal Creek ist völlig anders. Mit dieser Story will die Autorin denke ich auch zeigen, dass sie in der Lage sein kann eine Slasher Kurzgeschichte zu schreiben, die Spannung erzeugt und den Wahnsinn, den eine solche Geschichte braucht. Für mich damit ein runder Abschluß.

Ich hatte es bei Die Gartenpforte schon erwähnt, es lohnt sich dieses eBook zu kaufen. Schon allein wegen dieser einen Kurzgeschichte. Doch um diese Drumherum bekommt der geneigte Leser noch viele weitere Kurzgeschichten geboten, die aus meiner Sicht lesenwert sind und eben sehr unterschiedliche Spielarten der Horrorliteratur abdecken.

Weitere Informationen zum eBook:

Jana Oltersdorff
Zwischenstopp
Dunkle Geschichten
ISBN-13 978-3-8476-3284-9
Veröffentlicht am: 20.03.2013

Preis: 1,99€

Zu kaufen bei den meisten eBook Händlern.